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Worte, die wirken: So verändert NLP die Art, wie wir im Unternehmen kommunizieren

Autorenbild: Lara KlinkenbergLara Klinkenberg

Die Unternehmenskommunikation besser und effektiver gestalten – das ist das Ziel von vielen Unternehmen. Doch besteht die große Herausforderung, alle Mitarbeitenden – egal ob sie im Vertrieb, in der IT oder der Produktion arbeiten – mit klaren und motivierenden Botschaften zu erreichen. Unterschiedliche Jobs, Arbeitsweisen und auch Persönlichkeiten machen das nicht immer leicht.


Mit NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) gibt eine Methodik, die genau hier ansetzt. Doch was steckt hinter NLP, wie funktioniert es und welche Methoden sind besonders für die interne Kommunikation relevant? In diesem Blogpost werfen wir einen tieferen Blick auf konkrete NLP-Techniken, ihre Vorteile und auch die Kritik an dieser Methode.


Gehirn mit feuernden Neuronen

Was ist NLP und wie funktioniert es?


NLP steht für Neuro-Linguistisches Programmieren und wird als wichtiger Bestandteil der Persölichkeitsentwicklung betrachtet. Kurz gesagt, es geht darum, wie Sprache unsere Gedanken und Handlungen beeinflusst. Mit NLP lassen sich Denk- und Verhaltensmuster durch gezielte Kommunikation verändern. Das „Neuro“ bezieht sich dabei auf die Prozesse in unserem Gehirn, „Linguistisch“ auf die Sprache, und „Programmieren“ bedeutet, dass man diese Muster gezielt beeinflussen kann. Es ist also eine Methode, um unsere Denkweise und unser Verhalten durch Kommunikation zu steuern und zu verbessern.


Das Konzept hinter NLP basiert auf drei grundlegenden Annahmen:


  1. Neuro: Alle unsere Erfahrungen und Verhaltensweisen werden durch neurologische Prozesse im Gehirn verarbeitet. Was wir sehen, hören, fühlen oder denken, hat Auswirkungen auf unsere Handlungen.

  2. Linguistisch: Unsere Sprache spiegelt unsere Gedankenwelt wider und kann unsere Wahrnehmung und unsere Reaktionen verändern.

  3. Programmieren: Mit der richtigen Anwendung von Sprache und Kommunikation können wir unsere Verhaltensweisen "neu programmieren", also gezielt verändern.


Der Kerngedanke von NLP ist es, dass Menschen die Welt durch ihre „innere Landkarte“ wahrnehmen, die auf Sinneseindrücken (visuell, auditiv, kinästhetisch) basiert. NLP-Techniken helfen dabei, diese Landkarte zu verändern und so Verhaltensänderungen zu ermöglichen. 


 

Woher kommt das NLP Modell


Die Ursprünge von NLP gehen auf die 1970er Jahre zurück, als Richard Bandler (Mathematikstudent) und John Grinder (Linguist) sich zusammentaten, um zu untersuchen, was erfolgreiche Therapeuten wie Perls und Satir anders machten. Sie stellten fest, dass es nicht nur die Techniken der Therapie waren, sondern vor allem die Art der Kommunikation – sowohl verbal als auch non-verbal –, die den Erfolg ausmachte. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelten sie das NLP-Modell, das Techniken wie das Spiegeln von Körperhaltungen, die Verwendung bestimmter Sprachmuster und die bewusste Steuerung von Wahrnehmungskanälen (visuell, auditiv, kinästhetisch) umfasst.


NLP fand schnell Verbreitung, nicht nur in der Therapie, sondern auch in Bereichen wie Coaching, Bildung, Verkauf und Management. Besonders in der Unternehmenswelt hat NLP Fuß gefasst, da es Werkzeuge bietet, die Führungskräften helfen, effektiver zu kommunizieren, Mitarbeitende zu motivieren und Konflikte zu lösen.


NLP-Modelle und Techniken

Das NLP-Modell basiert auf der Idee, dass Menschen ihre Realität durch individuelle Wahrnehmungsfilter erleben. Diese Filter – auch bekannt als Repräsentationssysteme – sind unsere Sinne (visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch). NLP nutzt diese Sinneskanäle, um gezielt Informationen zu verarbeiten und zu verändern. Die wohl bekanntesten Techniken sind:


  • Rapport aufbauen: Eine Technik, bei der man durch Spiegeln von Körpersprache, Mimik und Tonfall eine Vertrauensbasis schafft. So wird eine positive Beziehung hergestellt, die es erleichtert, Informationen und Botschaften zu übermitteln.

  • Reframing: Eine Methode, bei der ein Ereignis oder eine Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wird, um die Wahrnehmung zu verändern. Zum Beispiel kann eine Krise als „Chance zum Wachsen“ dargestellt werden.

  • Pacing und Leading: Diese Technik hilft, zuerst auf das emotionale Level des Gesprächspartners einzugehen (Pacing), um ihn anschließend in eine gewünschte Richtung zu lenken (Leading).

  • Ankern: Hier wird ein bestimmter emotionaler Zustand (z.B. Motivation) mit einem bestimmten Reiz (z.B. einem Wort oder einer Geste) verknüpft, sodass der gewünschte Zustand jederzeit abgerufen werden kann.


Anwendung von NLP in der Unternehmenskommunikation

Moderne Unternehmen stehen vor der Herausforderung, eine vielfältige Belegschaft mit unterschiedlichen Kommunikationsstilen zu erreichen. Hier spielt NLP seine Stärken aus: Es ermöglicht eine gezielte, individuelle Ansprache, die auf die Bedürfnisse und Wahrnehmungsweisen der Mitarbeitenden abgestimmt ist. Schauen wir uns einige konkrete Beispiele an, wie NLP in der Unternehmenskommunikation zum Einsatz kommen kann.


Multisensorische Ansprache (VAK-Modell)

Menschen nehmen Informationen auf verschiedene Weise auf – manche bevorzugen visuelle, andere auditive oder kinästhetische Reize. Durch den gezielten Einsatz aller Sinne (VAK-Modell) kann sichergestellt werden, dass eine Botschaft bei allen Mitarbeitenden ankommt.


Beispiel: Angenommen, ein Unternehmen möchte eine neue Unternehmensstrategie vorstellen. Man könnte dies nicht nur in einer schriftlichen E-Mail (visuell) tun, sondern auch in einem Video (auditiv und visuell) und einer interaktiven Diskussionsrunde (kinästhetisch), sodass jeder Mitarbeitende die Botschaft auf die für ihn passende Weise aufnehmen kann.

Reframing für Motivation

Reframing kann helfen, negative Botschaften oder Veränderungen im Unternehmen in einem positiven Licht darzustellen.


Beispiel: Wenn das Unternehmen eine Umstrukturierung plant, könnte man statt „Wir müssen Abteilungen zusammenlegen“ sagen: „Diese Umstrukturierung bietet uns die Chance, effizienter zu arbeiten und unser Potenzial besser zu nutzen.“

Pacing und Leading bei Veränderungen

Das Metamodell der Sprache für Klarheit und Präzision

Anchoring for positive emotions


Vorteile von NLP in der Unternehmenskommunikation


  • Bessere Erreichbarkeit: Durch die multisensorische Ansprache können Mitarbeitende mit unterschiedlichen Lern- und Kommunikationsstilen erreicht werden.

  • Steigerung von Engagement und Motivation: Reframing und Ankern helfen, emotionale Barrieren zu überwinden und die Motivation zu steigern.

  • Mehr Klarheit: Durch das Metamodell der Sprache werden Missverständnisse minimiert, und die Kommunikation wird präziser und verständlicher.

  • Emotionale Verbindung: Pacing und Leading sowie Ankern schaffen eine tiefere emotionale Verbindung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmenszielen.


Kritische Betrachtung von NLP als Methodik


Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Kritik an NLP. Einige sehen es als pseudowissenschaftlich an, da es bisher wenige umfassende wissenschaftliche Studien gibt, die die Wirksamkeit der Methoden belegen. Außerdem wird NLP manchmal als manipulativ wahrgenommen, wenn Techniken wie Pacing und Leading eingesetzt werden, ohne dies transparent zu machen. Hier ist es wichtig, NLP ethisch und respektvoll einzusetzen.


 

NLP als Hilfsmittel für eine wirkngsvolle Mitarbeiterkommunikation


NLP bietet Unternehmen eine Vielzahl von Werkzeugen, die dazu beitragen, Botschaften klarer, präziser und motivierender zu gestalten. Ob es darum geht, die Kommunikation an verschiedene Wahrnehmungsstile anzupassen, Mitarbeitende durch Veränderungen zu führen oder Missverständnisse zu vermeiden – NLP kann eine wertvolle Unterstützung in der Unternehmenskommunikation sein.


Unternehmen, die NLP-Techniken ethisch und bewusst einsetzen, schaffen nicht nur eine effektivere Kommunikation, sondern stärken auch das Engagement und die Motivation ihrer Mitarbeitenden.


 

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Q&As


Was genau ist NLP und wie kann es im Unternehmenskontext angewendet werden?

NLP steht für Neuro-Linguistisches Programmieren, eine Methodik, die sich darauf konzentriert, wie Sprache, Gedanken und Verhalten beeinflusst. Mit gezielten Kommunikationstechniken zielt NLP darauf ab, Denk- und Verhaltensmuster zu verändern. Im Unternehmenskontext kann NLP die interne Kommunikation verbessern, indem Botschaften an verschiedene Sinnesvorlieben angepasst, negative Veränderungen positiv umrahmt und emotionale Verbindungen zwischen Mitarbeitenden und Unternehmenszielen geschaffen werden.

Wie kann NLP die Kommunikation mit einer vielfältigen Belegschaft verbessern?

NLP-Techniken wie das VAK-Modell (visuell, auditiv, kinästhetisch) ermöglichen es, Botschaften so zu gestalten, dass sie zu verschiedenen Kommunikationsstilen und -vorlieben passen. Durch multisensorische Kommunikation – wie Videos, schriftliche Nachrichten und interaktive Diskussionen – kannst du sicherstellen, dass wichtige Informationen von allen Mitarbeitenden effektiv aufgenommen werden, unabhängig davon, wie sie Informationen bevorzugt verarbeiten.

Gilt NLP als wissenschaftlich bewiesene Methode und gibt es Kritikpunkte, die man beachten sollte?

NLP wird in verschiedenen Bereichen wie Therapie, Coaching und Unternehmenskommunikation eingesetzt, steht jedoch auch in der Kritik. Einige sehen es als pseudowissenschaftlich an, da es bisher nur wenige umfassende wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit gibt. Zudem kann NLP als manipulativ wahrgenommen werden, wenn Techniken wie „Pacing und Leading“ ohne Transparenz eingesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, NLP ethisch und respektvoll anzuwenden, um Vertrauen und positive Ergebnisse in der Kommunikation zu gewährleisten.


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